Den Körper, den Verstand und die Seele nach einer traumatischen Erfahrung wieder in Einklang zu bringen ist Schwerstarbeit. Als ob sich alle drei gegeneinander ausspielen tobt ein Kampf in dem gefühlt immer einer die Oberhand behalten will.
Als sehr rational denkender Mensch fällt es einem schwer die Emotionen und körperlichen Beschwerden zu verstehen und zu deuten. Und als sehr emotionaler Mensch kann es einem sehr schwer fallen die überschwemmenden Gefühle rational verstehen und begreifen zu können. Und wenn einem dann noch der Körper mittels Krankheit außer Gefecht setzt helfen einem weder der Verstand noch die Seele weiter.
All diese Stufen kenne ich in- und auswendig. Gerade in den letzten Wochen habe ich aber gemerkt, dass ein gesundes psychisches Wohlbefinden auf einem Gleichgewicht zwischen diesem magischen Trio beruht.
Versuche ich z.B. nur mittels Verstand meinen Alltag zu bewältigen kommen entweder die Albträume oder die nächtlichen Schmerzen zurück. Dann nehmen die Seele und der Körper ihren Raum ganz selbstverständlich von alleine ein. Umso mehr ich dann dagegen ankämpfe umso schlimmer mache ich es.
Seit einigen Wochen lasse ich der Seele nun etwas den notwendigen Raum, um den emotionalen Schmerz zuzulassen und schon geht es mir Stück für Stück besser. Auch der Körper darf sich nun im wahrsten Sinne des Wortes ausdrücken. Das ist manchmal sehr beängstigend aber auch entlastend. Aufgrund der Schwere meiner Traumatisierung ist das Hineinspüren ein hartes Stück Arbeit, aber mit sehr guter Unterstützung schaffe ich es diesen Weg ganz gut zu gehen.